Eine Ausstellung gegen Bewegungsgegner und für Gegner der Bewegung.
Es werden Tanz-, Theater und Performance-Fotografien gezeigt, die in einer mehrjährigen konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Festivalteam und der Fotografin entstanden sind.

Fotografien sind Übergangsobjekte. Wie ein Teddy oder eine erste Puppe helfen sie uns, einen Verlust zu ertragen. Das liegt nicht zuletzt daran, daß sie starr sind, unbewegt, eingefroren. Sie bieten eine Sicherheit, die wir kurz vorher erst verloren geglaubt haben.
Die Fotografin Bettina Frenzel widersetzt sich diesem instrumentellen Bilderverständnis. Auf ihren Arbeiten platzen die traditionell engen und regungslosen Bildmuster der Fotografie aus den Nähten. In einer Art Gegenbewegung versucht sie jenseits vom Kino den einzelnen Bildern das Laufen beizubringen. Ihre Photos sind im Augenblick geronnene Momente höchst präziser Bewegungserfassung: das gewohnte starre Bild öffnet sich einer Transformation, bei der aus farbiger Form in vielen kleinen Schritten geformte Farbe wird. Menschenfüße werden zu Hühnerbeinen, Tänzerinnen bekommen neue Gesicher, schwingende Kleider verwandeln sich in Hohlräume, ein Geiger ist doppelt zu sehen. Mittels Überblendungen, Mehrfachbelichtungen und Langzeitaufnahmen findet die Bewegung Eingang in Bettina Frenzels Bilder.

© Ulrike Kadi


Gegenbewegung
Fotoausstellung von Bettina Frenzel
(im Rahmen des Hallamasch Festival)

Otto-Wagner-Pavillon am Karlsplatz
Café-Restaurant Karl-Otto
Vernissage: 14.9.2000, 19.oo Uhr
Ab 22.oo Uhr: DJ T.H.E.E.
Dauer der Ausstellung: 15.9.-31.10.2000

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